Treffen des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke 2024

ZVEH-Jahrestagung in Goslar

Information & Kommunikation
29.5.2024
8 Minuten
Bei der ZVEH-Jahrestagung in Goslar vom 22. bis 24. Mai 2024 standen Mitgliederversammlung, Festveranstaltung sowie die Verleihung der E-Markenpartner-Preise auf der Agenda. Zudem wurde im Umfeld der Veranstaltung der ZVEH-Jahresbericht präsentiert.

„Bei uns zählt nicht, wo man herkommt, sondern, wo man hin will!“, stellte der Präsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) Stefan Ehinger in seiner Rede bei der Jahrestagung heraus und bezog direkt klare Stellung zu Populismus und Radikalisierungstendenzen.

„Wirtschaft und Politik müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen. Und zu Wirtschaft zähle ich auch die Handwerksverbände, die als tragende Säule in einem Gemeinwesen die Verantwortung haben, Zukunft mitzugestalten“, erklärte Ehinger.

Zukunft des Handwerks

So stimmte der ZVEH-Präsident die Mitglieder und Vertreter der Branche auf die Zukunft ein. Eine Zukunft, die gerade auch durch die Handwerke mitgestaltet werden soll. Damit dies funktionieren kann, nahm Stefan Ehinger die Bundesregierung ebenfalls in die Pflicht: „Es muss wieder mehr um den Rahmen des Wirtschaftens gehen und weniger um einzelne Förderungen. Nur auf diese Weise“, so Stefan Ehinger, „lassen sich die notwendigen politischen Rahmenbedingungen für einen gesellschaftlich akzeptierten Transformationsprozess schaffen.“

Stefan Ehinger, ZVEH-Präsident. Quelle: ZVEH

Handwerk als „Klimaschützer“ und „Fortschrittmacher“

Ihrer Rolle als „Klimaschützer“ und „Fortschrittmacher“ – das machte der ZVEH-Präsident aber ebenso deutlich – werden die rund 50.000 e-handwerklichen Betriebe in Deutschland auch künftig mit Überzeugung und Tatkraft nachkommen. Dabei müsse man sich aber auch der eigenen Transformation stellen:

„Es ist nicht unsere Verantwortung als Branche, Veränderungen zu verhindern, sondern Antworten darauf zu finden, wie wir diesen Wettbewerb annehmen und moderne Technologien auch in unseren handwerklichen kleinen und mittelständischen Unternehmen einsetzen können. Es ist unsere Verantwortung, den dreistufigen Vertrieb für das beste Kundenerlebnis fit zu machen“, erklärte Stefan Ehinger so beispielsweise mit Blick auf einen moderneren Vertriebsansatz.

Gemeinsamer Datenraum

Ein gemeinsamer Datenraum des dreistufigen Vertriebs sei daher das Gebot der Stunde. Es sei ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung. Dem sich durch Plattformökonomie verändernden Wettbewerb lässt sich nach Ansicht der e-handwerklichen Organisation nur begegnen, wenn alle Partner im dreistufigen Vertrieb zusammenarbeiten und neben eigenen Digitalisierungsprozessen auch an einer gemeinsamen Digitalisierungsstrategie arbeiten, die den Kunden und dessen Projekt in den Mittelpunkt stellt.

Schutz des Handwerks

„Wir müssen eine Plattform bauen, um die E-Handwerke vor anderen Plattformen zu schützen“, so die Erklärung Stefan Ehingers: „In wenigen Jahren wird die Künstliche Intelligenz (KI) so viele Projekte gesehen haben, dass sie weiß, wie wir planen und ausführen. Wir glauben deshalb, dass es jetzt Zeit ist, zu handeln, unser Know-how zu nutzen und gemeinsam mit den Partnern aus Industrie und Großhandel die nächsten Schritte zu gehen. Als deutsches Elektrohandwerk möchten wir, anknüpfend an unsere hohe Innovationskraft im dreistufigen Vertrieb, auch die nächsten Evolutionsschritte unserer Branche mit vorantreiben.“

Und der ZVEH-Präsident brachte es noch mal auf den Punkt und forderte Offenheit gegenüber Transformationsprozesse im Vertrieb: „Wir müssen unserem gemeinsamen Kunden ein wettbewerbsfähiges Angebot machen – von der ersten Projektidee des Kunden bis hin zum After Sales.“

E-Markenpartner-Preis-Gewinner 2024: Walter Mennekes, Gesellschafter Mennekes (4. v. r.), Christopher Mennekes, Geschäftsführender Gesellschafter Mennekes (M.), Volker Lazzaro, Geschäftsführer Mennekes (2. v. l.), Gudrun Arnold-Schoenen (3. v. r.) und Annika Egloff-Schoenen (4. v. l.) (beide Herausgeberinnen „ElektroWirtschaft“), Daniel Hager, Aufsichtsratsvorsitzender Hager (3. v. l.), mit Stefan Ehinger, ZVEH-Präsident (r.), Hans Auracher, ZVEH-Vizepräsident und Vorsitzender der ArGe Medien im ZVEH (2. v. r.) und Moderatorin Katie Gallus (l.). Quelle: ZVEH

Verleihung der E-Markenpartner-Preise

Im Zuge der Festveranstaltung wurden dann auch die E-Markenpartner-Preise verliehen. So erhielt das Unternehmen Mennekes sowie die „ElektroWirtschaft“ Preise. An Daniel Hager, Aufsichtsratsvorsitzender der Hager Group, wurde zudem der E-Markenpartner-Ehrenpreis vergeben, mit dem traditionell eine Branchenpersönlichkeit ausgezeichnet wird.

Unternehmen Mennekes als Industriepartner 2024 ausgezeichnet

Als ersten Preis vergaben ZVEH-Präsident Stefan Ehinger und ZVEH-Vizepräsident und Vorsitzender der ArGe Medien im ZVEH Hans Auracher, den Industriepartnerpreis 2024: „Mennekes hat das E-Handwerk bereits in seiner DNA“, honorierte Stefan Ehinger das große Engagement des vor 90 Jahren gegründeten Familienunternehmens und „vorbildlichen Mittelständlers“, das sich nicht zuletzt in der Schirmherrschaft von Christopher Mennekes anlässlich der „Deutschen Meisterschaften in den E-Handwerken 2023“ spiegelte.

Zweiter Preis geht an „ElektroWirtschaft“

„Wir zeichnen heute ein Unternehmen aus, das sein Ohr immer am Puls der Zeit und Technik hat und dabei seit 100 Jahren immer wieder neue Wege geht“, gab Stefan Ehinger einen Hinweis auf den nächsten Preisträger: die „ElektroWirtschaft“. „Als Verbandsorgan des Bundesverbandes des Elektro-Großhandels (VEG) e. V. sind Sie so etwas wie der Kitt zwischen den drei Ebenen des dreistufigen Vertriebs“, verwies der ZVEH-Präsident auf das große Engagement der beiden Verlegerinnen – Gudrun Arnold-Schoenen und Annika Egloff-Schoenen.

E-Markenpartner-Ehrenpreis 2024

Mit dem E-Markenpartner-Ehrenpreis wurde anschließend der Aufsichtsratsvorsitzende des Hager-Konzerns Daniel Hager ausgezeichnet. Das traditionsreiche Familienunternehmen „gehört mit seiner großen Produktbreite zu den Innovationsführern der deutschen Elektroindustrie und hat es trotz seiner beachtlichen Größe geschafft, ein nahbarer, sympathischer Familienbetrieb mit guten Serviceangeboten für Handwerker zu bleiben“, so der ZVEH-Präsident.

Künstliche Intelligenz und Digitalisierung sind wichtige Themen im ZVEH-Jahresbericht. Quelle: ZVEH

ZVEH-Jahresbericht 2024

Wie jedes Jahr erschien der ZVEH-Jahresbericht auch 2024 zur ZVEH-Jahrestagung. Auf 168 Seiten nimmt die Publikation ihre Leser mit auf eine Reise durch zwölf Monate Verbandsleben – von der Jahrestagung 2023 in Bonn über die Deutschen Meisterschaften in den E-Handwerken 2023 und die Teilnahme an den EuroSkills 2023 bis hin zur Light + Building 2024. Dazu gibt es jede Menge Informationen rund ums Thema „Normungsarbeit“, zu gesetzlichen Änderungen und neuen Gesetzen wie zum Beispiel Paragraph 14a EnWG, zum Nachwuchsmarketing der e-handwerklichen Organisation oder auch zur politischen Interessenvertretung. Darüber hinaus ist im Jahresbericht nachzulesen, welchen Beitrag die E-Handwerke zur Energiewende leisten, was sich durch die Novellierung der Meisterprüfungsverordnung ändert, welche digitalen Tools E-Betriebe bei der Arbeit unterstützen können und welche Zuwächse die beliebte Markenallianz in den vergangenen Monaten verzeichnen konnte.

Download: Den Jahresbericht findest Du als blätterbare Version online unter www.zveh.de/jahresbericht-2024.

www.zveh.de

Hinweis: Die nächste Verleihung der E-Markenpartner-Preise findet am 12. Juni 2025 im Rahmen der ZVEH-Jahrestagung 2025 in Saarbrücken statt.

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