Ladeinfrastruktur

Pilotprojekte zu Ladebordsteinen

Branchen News
3.7.2024
4 Minuten
Der Rheinmetall-Konzern startet gemeinsam mit der Gemeinde Nörvenich als Initiator und der Westenergie AG als Energiedienstleister und Infrastrukturanbieter ein Pilotprojekt zur Erprobung von Ladebordsteinen im öffentlichen Verkehrsraum der Gemeinde.

Das Pilotprojekt hat als Ziel, die Integration und Pilotierung der von Rheinmetall entwickelten Ladebordsteine an zwei unterschiedlichen Standorten zu realisieren. Die Gemeinde Nörvenich liegt im Einzugsgebiet des Ballungsraums Köln und ist mit rund 12.000 Einwohnern ländlich geprägt.

Lademöglichkeiten im öffentlichen Bereich

„Gerade für Menschen in Wohnungen oder Einfamilienhäusern ohne Stellplätze auf eigenem Grundstück ist der Einstieg in die Elektromobilität oft schwierig. Diese können weder eine Wallbox anbringen, noch dürfen sie ein Kabel über den Gehweg zum Laden ihres Fahrzeugs verlegen. Genau hier ist der Rheinmetall-Ladebordstein eine ideale Lösung, weil eine Lademöglichkeit direkt am Stellplatz im öffentlichen Raum angeboten wird, ohne dass die sonst übliche Ladesäule auf dem Gehweg Platz finden muss und den Raum für die Fußgänger weiter einschränkt“, erklärt Dr. Timo Czech, Bürgermeister der Gemeinde Nörvenich.

Herausforderungen Ladeinfrastruktur

Das Pilotprojekt schließt nahtlos an den kürzlich erfolgten Roll-out erster Ladebordsteine im Ballungsgebiet der Stadt Köln an. Städte mit hoher Bevölkerungsdichte stehen bekanntlich vor Herausforderungen wie geringer Flächenverfügbarkeit, städtebaulichen Restriktionen sowie hohem Parkdruck; gleichwohl treten in kleinen Gemeinden – gerade in durch Mehrfamilienhäuser geprägten Bereichen – vergleichbare Probleme auf. Auch dort müssen Restgehwegbreiten, Sichtachsen, Versorgungsleitungen im Gehweg sowie baudenkmalrechtliche Fragestellungen bei der Planung und Umsetzung berücksichtigt werden, was Standorte vielfach unmöglich oder kostentechnisch unattraktiv macht. Einfache und flächendeckend verfügbare Ladeinfrastruktur zahlt auf diese Herausforderungen ein und sorgt für eine langfristige Attraktivität der Kommune für die Bewohner.

Einfache Integration

Die Integration des Elektronikmoduls in einen Bordstein nutzt vorhandene Infrastruktur und ermöglicht somit die Installation von Ladeinfrastruktur auch dort, wo normalerweise keine Ladesäule gestellt werden könnte. Christoph Müller, Divisionsleiter Power Systems: „Wir freuen uns sehr, dass die Gemeinde Nörvenich die Vorteile unserer Lösung erkannt und vieles in Bewegung gesetzt hat, um zu den ersten zu gehören, die die Systeme im öffentlichen Raum pilotieren können. Unsere Ladebordsteine, die sich fast unsichtbar in das Straßenbild einfügen, helfen, ein großes Problem der Transformation hin zu mehr E-Mobilität auf breiter Basis zu lösen. Ladeinfrastruktur muss für alle flächendeckend, unkompliziert und zuverlässig zur Verfügung stehen.“

Ladebordsteine als Ergänzung

Dr. Stefan Küppers, Technikvorstand der Westenergie, erläuterte: „Der Ausbau der Elektromobilität erfordert auch neue, innovative Lösungen, die die unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort und die Bedürfnisse der Bürger berücksichtigen. Neben den klassischen Ladepunkten sind Ladebordsteine nun eine sinnvolle Ergänzung. Hier ist es uns gelungen, das Projekt in kürzester Zeit umzusetzen – dank der Gemeinde Nörvenich, den Projektpartnern und einer guten Portion Pragmatismus.“

Ziel der Bundesregierung

Nur mit einem entsprechenden Ausbau kann das ambitionierte Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen Elektroautos im Jahr 2030 erreicht werden. Dazu bedarf es ca. 1 Million öffentlicher Ladepunkte in Deutschland, um auch Menschen ohne eigene Stell- und Lademöglichkeit den Umstieg auf emissionsarme Elektromobilität zu ermöglichen. Die schnelle, flexibel skalierbare und kostengünstige Installation von frei zugänglichen, öffentlichen Ladepunkten ist hierfür entscheidend.

Praktikable Lösung

Die von Rheinmetall entwickelte Lösung setzt auf die intelligente Nutzung vorhandener städtischer Infrastruktur und bietet E-Autofahrern das Laden mit bis zu 22 kW. Der Ladebordstein ist somit eine ideale Ergänzung zur herkömmlichen Ladesäule im öffentlichen Raum. Die robuste Lösung ist flächendeckend fast uneingeschränkt installier- und damit auch skalierbar, was für Infrastrukturanbieter wie Westenergie von entscheidender Bedeutung ist: Somit kann verlässliche Ladeinfrastruktur auf breiter Fläche angeboten werden und kann auch dort zum Einsatz kommen, wo eine Ladesäule nicht gestellt werden kann.

Weitere Informationen findest Du unter https://www.rheinmetall.com/de/produkte/e-mobilitaet/ladebordstein.

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