Seit Anfang August 2024, fliegt in Schleswig-Holstein ein Hubschrauber im Auftrag von Schleswig-Holstein Netz (SH Netz), ein Tochterunternehmen von HanseWerk, entlang von Hochspannungsfreileitungen, um diese mit Spezialsensorik am Bauch des Helikopters zu vermessen. So kommen pro Leitungskilometer eine Vielzahl an 3D-Daten und Bildern zusammen – insgesamt 300 Gigabyte pro Kilometer. SH Netz setzt mit dem System SIEAERO von Siemens Energy künstliche Intelligenz, hochauflösende Multisensorik und cloudbasierte Plattformen ein, um einen digitalen Zwilling ihres Hochspannungsnetzes zu erstellen.
Um die Freileitungstrassen mit den Sensoren und Kameras am Helikopter zu erfassen, steuert der Pilot den Hubschrauber bis auf rund 30 m an die Hochspannungsleitungen heran. Nach zwei bis drei Stunden landet er für einen Tank-Stopp, bevor er den Flug fortsetzt. Die genauen Flugrouten und die Dauer planen System-Operator und Pilot tagesaktuell und abhängig vom Wetter, denn für die Aufnahmen benötigen sie klare Sicht. Daher können sich die Flüge kurzfristig verschieben.
Mit der Multi-Sensor-Technologie SIEAERO von Siemens Energy digitalisiert SH Netz ihre Hochspannungsnetze, inventarisiert sie und inspiziert sie auf Schäden, die potenziell zu Störungen führen können. Dies führt zu einer weiteren Erhöhung der Versorgungssicherheit. Die Befliegung erfolgt mithilfe eines Multi-Sensor-Systems, das Laserscans, Fotokameras, Thermalkameras und Koronakameras umfasst.
Künftig will der Verteilnetzbetreiber u. a. die Inspektion des Netzes damit genauer und effizienter machen. Der digitale Zwilling soll helfen, den Zustand der Leitungen in kürzeren zeitlichen Abständen exakt zu bewerten.
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