Statistisches Bundesamt ermittelt Höchstwerte in Deutschland

Immer mehr PV-Anlagen kommen aus dem Ausland

Energie
9.8.2024
2,5 Minuten
3,4 Mio. Photovoltaik-Anlagen in Deutschland hat das Statistische Bundesamt (Destatis) aktuell gezählt. Damit nimmt der Anteil von PV an der gesamten Stromerzeugung weiter zu. Aber die heimischen PV-Industrie profitiert immer weniger am Solarboom.

Wie Destatis mitteilt, waren im April 2024 auf Dächern und Grundstücken hierzulande gut 3,4 Mio.PV-Anlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 81 500 MW installiert. Damit nahm die Zahl der Anlagen gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 30 % zu. Die installierte Leistung stieg im selben Zeitraum um 20 %. Im April 2023 hatte es knapp 2,7 Mio. PV-Anlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 67 600 MW gegeben. Das Bundesamt erfasst alle Photovoltaikanlagen, die in die Netze der öffentlichen Versorgung einspeisen und über einen Stromzähler verfügen, der den eingespeisten Strom misst. Balkonkraftwerke werden nicht erfasst.

Mehr PV-Strom im Netz

Deutsche Photovoltaik-Anlagen haben 2023 rund 53,6 Mio. MWh ins Netz eingespeist. Damit entfielen 12 % des eingespeisten Stroms in Deutschland auf Photovoltaik – ein neuer Höchstwert. 2022 hatte PV noch einenAnteil von 10,6 % an der gesamten Stromeinspeisung. Rekordmonat für Solarstrom in Deutschland war bisher der Juni 2023: Mit gut 8,5 Mio. MWh wurde mehr als ein Viertel (rund 27 %) des eingespeistenStroms in jenem Monat mithilfe von Solarstromanlagen erzeugt.

China - die PV-Größe für deutschen Markt

Der Import von PV-Anlagen ist in den ersten fünf Monaten 2024 stark zurückgegangen: Von Januar bis Mai sank der Wert der eingeführtenSolarzellen und Module gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwei Drittel auf knapp 605 Mio. Euro. Auch der Wert der exportierten Anlagen sank in diesemZeitraum von knapp 616 Mio. auf gut 216 Mio. Euro – ein Rückgang von 65 %.

China ist das aus deutscher Sicht mit Abstand wichtigste Herkunftsland für PV-Produkte: 86 % der nach Deutschland eingeführten PV kamen 2023 aus der Volksrepublik. Der Wert der Importe war 2023 mehr als dreimal so hoch wie der Wert der Exporte dieser Waren aus Deutschland.

Deutsche Modulproduktion rückläufig

Die Produktion von Solarmodulen ist in Deutschland im 1.Quartal 2024 ebenfalls deutlich gesunken. Gegenüber dem Vorjahresquartal ging die Anzahl der produzierten Module um mehr als die Hälfte auf knapp 495 600 Stück zurück. Noch stärker als bei Solarmodulen fiel der Produktionsrückgang bei Solarthermie-Kollektoren aus. Während im 1. Quartal 2023 noch knapp 64 800 Kollektoren hergestellt wurden, waren es von Januar bis März 2024 rund 21 300. Das entspricht einem Rückgang von 67 %.

Solarstrom als Einnahmequelle für Privathaushalte

Private Haushalte erzeugen Solarstrom nicht nur für den Eigenbedarf – sie speisen ihn auch ins Netz. Im Jahr 2022 hatten rund 5 % der privaten Haushalte (rund 1,8 Mio.) in Deutschland Einnahmen aus dem Verkauf von Solarstrom. Der Anteil hat in den vergangenen Jahren zugenommen: 2015 warenes 3 % (1,2 Mio. Haushalte).

Die Einnahmen dabei aus dem Stromverkauf lagen 2022 bei durchschnittlich 183 Euro im Monat und sind somit im Vergleich zu 2015 mit monatlich 266 Euro um knapp ein Drittel gesunken. Eine mögliche Ursache für diesen Rückgang dürfte die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sinkende Einspeisevergütung für neu installierte Photovoltaikanlagen sein.

www.destatis.de

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